Face&Movement Mine et Mouvement Gesto&Movimento

GesichtsLandschaften Face Landscapes Paysages du Visage

Gesichtslandschaften

Ziel der Aktion sind wir Menschen. Ein Beobachtungsakt, wie wir mit allen unseren Sinnen eine Person in ihrer ganzen erfassbaren Form erleben, wie sie sich durch den Akt des Fotografierens umwandelt in eine Fotografie, eine Person in einer imaginären abstrakten Abbildung, hier eine Schwarzweißaufnahme, die dann nur durch die Gesichtslandschaften - Face Landscapes - zu erleben ist. Diese Landschaften können uns eine ganz andere Geschichte erzählen oder eine Authentizität ausstrahlen, die uns eine momentane Geschichte erzählt: Geschichten, die wir erleben, wenn wir vor einer Kamera stehen. Was können wir in unserem Gesichtsausdruck vermitteln, was wollen wir erzählen, was wollen wir preisgeben und was wollen wir als einen Schatz für uns insgeheim bewahren.

Dieses Projekt möchte, soll und kann keinen Voyeurismus im Sinn haben. Es geht um unsere Psyche, Eitelkeit, Schauspielkunst, unsere Geschichte. Was ist auf unseren Gesichtern zu sehen, was wird durch eine Abstraktion verloren gehen und was wird manifestiert.

Es geht darum, was wir sein wollen, wie wir uns in unserer Haut fühlen. Wie wir mit unserer Umwelt in Kontakt treten wollen, was wir durch unsere Augen aussagen, was unsere Mimik eigentlich ausdrückt .

Jeder Mensch ist einzigartig. Wie verhalten wir uns gegenüber modischen Idealen, dem Diktat der Industrie, wie sind wir von Normen und „Schubladendenken“ betroffen?

Es ist (und soll) ein liebevoller Blick auf uns als Individuen und nicht als Masse sein.

Wir sollen und wir können vor einem Porträt stehen bleiben, um einen Menschen zu betrachten, eigentlich nichts Besonderes, und doch ist jeder Mensch etwas Besonderes. Wir schauen einen Menschen als abstrakte Abbildung an. Wir können uns so viel Zeit nehmen, wie wir es wollen, wir werden nicht weg geschickt oder werden keine Ablehnung erfahren, obwohl die Person uns scheinbar stumm ansieht. Dies ist aber ein Trugschluss. Halten wir ihre Blicke aus? Wir wandern auf dieser Gesichtslandschaft mit unseren wachsamen Augen, wir können an jeder "Biegung" stehen bleiben, vor jeder "Furche" die Spuren der Zeit sehen, können wahrnehmen, was dieser Landstrich hinter sich hat und was nach dem nächsten "Regen" und "Unwetter" passieren wird, oder wenn die "Sonne" scheint, wo werden "Schatten" sein? Sind im "Winter" die Schatten länger? Und im "Sommer" kürzer?

Nader Nobakhti-Afshar